Kamera trifft Kelle

Hannover (mhd). Es ist zynisch, aber wahr: Nachdem Anfang der Woche in Hannover ein Obachloser in einer bitter kalten Nacht erfroren war, nahmen sich die Medien dieses Themas in einem größeren Ausmaß an. Dann aber umso entschlossener: Die fünfte Fahrt des Malteser-Kältebusses in Hannover am vergangenen Donnerstag, 24. Januar, wurde sogar von einem Fernsehteam von SAT 1 Hannover begleitet.

Das Kamerateam unter Leitung von SAT1-Redakteur Konrad Baer wollte es genau wissen. Ganz nah ran an die Suppe ging es mit der Kamera in der Dienststelle der Malteser, fast lag sie schon im Topf. Und ganz nah ran ans Thema ging dann auch Redakteur Baer bei seiner Recherche am Raschplatz hinter dem Hauptbahnhof, wo die Malteser gegen 18.30 erste Station machten.

Viel Dankbarkeit über das Angebot der Malteser fand Baer im Gespräch mit den Obdachlosen, aber auch einige Nachdenklichkeit: „Ich hangle mich tatsächlich von Tag zu Tag. Jeder Tag, den ich erleben darf, ist Glück, pures Glück. Ich kann auch in vier Stunden tot sein, dann habe ich halt Pech gehabt. Wenn ich irgendwo einschlafe und festfriere …“, so ein Obdachloser gegenüber SAT1.

Was diese Hilfe für die Helfer bedeute, fragte SAT1. Projektleiter Markus Stottut gab Antwort: „Man darf es nicht mit nach Hause nehmen. Man muss sich bewusst sein, dass man die Probleme der Menschen nicht löst, sondern sie für einen Abend nur lindert, indem man ihnen etwas Warmes zu essen gibt, Kaffee oder Tee. Aber die Menschen bleiben trotzdem obdachlos. Deshalb muss man sich davon abgrenzen, sondern sich eher darauf konzentrieren, dass man etwas Gutes tut.“

Und das taten die Malteser an diesem Abend noch eine weitere Stunde am „Kröpcke“. Schön, dass diese Hilfe wahrgenommen wird.

Fernsehbeitrag „Kältebus: Malteser verteilen Suppe an Obachlose in Hannover“ in der Mediathek von SAT1

https://www.sat1regional.de/kaeltebus-malteser-verteilen-suppe-an-obdachlose-in-hannover/